Pete Brown & Piblokto – „Thousands on a Raft“ Harvest SHVL 782
Obwohl er ständig seine Besetzungen wechselt und in konstanter Regelmässigkeit neue Gruppen auf die Beine stellt, ist der 25-jährige Pete Brown seinem klaren und sauberen Rockstil immer treu geblieben. Auch bei seiner bisher letzten LP „Thousands on a Raff praktiziert er im Verbund mit zahlreichen Percussions einen Rock, der in der Struktur teils kompliziert, jedoch immer so gehalten ist, dass er zum Swingen animiert. Für diesen Drive ist kein geringerern als Rob Tait zuständig, der mit seinem hämmernden Schlagzeug einen solch dichten Rhythmusteppich legt, dass die anderen in ihren Soli, sei es nun Bass, Sax, Gitarre oder Orgel, zu wahren Höhenflügen ansetzen.
Im „Highland Song“, eines von den besten Stücken der LP, tritt diese Struktur klar hervor. Trotz des sich immer wiederholenden Grundthemas kann durch Soli, die auf ständiger Tuchfühlung zu den anderen basieren, keine Langeweile aufkommen. Pete Brown selbst glänzt durch eine Stimme, die in allen Tonlagen schillert und durch Congas, die imstande sind Monologe zu führen. Man hat das Gefühl, dass sich keiner abkapseln kann. So gibt es auch niemanden, von dem man behaupten könnte, dass er der Beste auf der LP sei. Zwar stammen von Pete Brown 3/4 der musikalischen Ideen, doch nützt das wenig, wenn es an der Ausführung hapert. Die vorliegende LP ist zweifellos mit der optimalsten Besetzung produziert. Dass Pete Brown in Deutschland kein Bekannter ist, dürfte meines Erachtens nur an mangelnder Information liegen. Denn, wenn man ihn einmal gehört hat, kann man sich die Rock-Szene ohne ihn nicht mehr vorstellen.
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