Peter Frohmader/Richard Pinhas – Fossil Culture
Zwei Großmeister des „Psychedelic Goth“ haben in den vergangenen drei Jahren fleißig Tapes ausgetauscht, um daraus ein äußerst atmosphärisches Werk zusammenzufummeln. Zum einen hätten wir da den Münchner Peter Frohmader, der als der „Pate des Gothic-Rock“ bezeichnet wird. Frohmader ist Multi-Instrumentalist, liebt jegliche Form von Elektronik sowie den bundlosen Bass. Mehr oder weniger bekannt wurde er durch seine legendäre Band Nekropolis. Zum anderen hätten wir da den Pariser Gitarristen Richard Pinhas, der sich durch sein Mitwirken bei der Kult-Formation Heidon aus dem Magma-Umfeld einen Namen machte. Frohmader wie Pinhas kommt es bei den sieben namenlosen Stücken von FOSSIL CULTURE in erster Linie auf Stimmung an. Und die ist eindeutig unheilschwanger, wirkt melodramatisch bis Furcht einflößend. Kein Gesang besänftigt das wuchtige Klangbild aus wütenden Bassläufen, bösartigen Gitarrenriffs und bedeutungsschweren Synthie-Collagen. FOSSIL CULTURE durchzieht ein mächtiger Beat, doch der lädt nicht zum Tanzen ein – höchstens um Mitternacht auf den Gräbern der
Verfluchten dieser Erde, auf der Party zur Schifffahrt direkt in den Hades. Nein, das ist kein leichtes Stück Musik, das uns die beiden notorischen Außenseiter der Musik-Szene da präsentieren. Doch das macht nichts: Das Album im abgedunkelten Raum am Stück gehört, hilft vielleicht dem einen oder anderen dabei, sich seinen Ängsten zu stellen und sich dadurch von ihnen zu befreien. Und gelegentlich, ganz zaghaft, schimmert gar ein Stück brachialer Romantik durch all diese wüsten Klang-Ungeheuer.
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