Peter Licht – Stratosphärenlieder
Er ist wieder da: Peterlicht. Der Mann oder Junge, der eigentlich Meinhard Jungblut heißt, jetzt aber Peter Licht, das sich aber wiederum PeterLicht schreibt, weil das, hey, irgendwie schräg ist. Der einen charmanten Halbhit hatte mit „Sonnendeck“, welcher aber bei wiederholtem Hinhören schon gar nicht mehr so charmant war, sondern eher nervte mit seiner gestelzten Hyperweirdness. Wem bei den Nachfolgesingles „Die transsylvanische Verwandte“ und „Heiterkeit“ nicht das Gehirn durchgeschmort ist vor lauter abgeschmackter Traumigkeit und den „Oh schauet meine unschuldigtapsige, abseitig poetische Verschrobenheit!“ – Zaunpfählen, mit denen da gewedelt wurde, dem wird es jetzt stratosphärenlieder besorgen, eine veritable Massenvernichtungswaffe an Nervpotenzial. Keine Missverständnisse: Musikalisch ist das streckenweise ziemlich wundervoll (man höre nur „Zonen“ oder „Antilopen 2“): duftiger LoFi-Pop, Badezimmer-Elektronik-Songwriterei mit freundlichen Bleeps und Blonks, Zupfgitarren, Verspieltheit, schönen Stimmungen. Aber wer soll diese Texte aushalten? Hier sind alles Tierchen und Autobähnchen, alles ist ein Dingelchen, eine Schnuckeligkeit, hinter jedem Hügelchen ein traumiges schalala-badamdadam. „Schläfer grüß mir die Zufahrtsstraßen „an einem „hundsgewöhnlichen Safarinachmittag“, „in uns drin, wo die Libellen sind“, und „wo es dann titabtau wird, sind wir gewesen“, „hallelujah sushisushi-bangbang, das ist der Sommer“. Man möchte dreinschlagen. Ja, es ist so: Diese Platte kann aggressiv machen, obwohl sie das und das ist vielleicht gerade des Pudels Kern – so verzweifelt dezidiert überhaupt ganz und gar nicht will. Eine Platte für Leute, für die das Ende des jetzt-Magazins die größte Tragödie der letzten Jahre war. Kurzatmigen sei die alte Weisheit ans Herz gelegt: Peterlicht ist nur ein „eberni“ von Peterliebernicht entfernt.
www.peterlicht.de
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