Peter Maffay :: Sonne In Der Nacht

„Komm‘ in das Land des Peter Maffay“, lockt die Cover-Zeichnung des vielbeschäftigten Gottfried Heinwein, der den „Rambo des deutschen Schlagers“ (ARD-Musikszene) als eine Mischung aus Marlboro-Mann und gedankenverlorenem Grübler porträtiert.

Die LP selbst bietet wenig Neues von Tutzings Möchtegern-Springsteen (pfui, das ist nun wirklich unsachlich, meint mein gutes Gewissen). Maffays Mannen rocken bekannt bieder drauflos, und wenn sich doch mal vereinzelt wirklich hübsche melodische Momente einschleichen, werden sie von der gnadenlos aus dem Lautsprecher tröpfelnden Dumpf-Lyrik niedergeschmatet.

Wo Uns Udo wenigstens Witze macht – so müde sie auch manchmal daherschleichen mögen -, ist bei Kollege Maffay alles bitterer Ernst; ob er nun mit so klaren wie mutigen Worten Krieg und/oder Umweltverschmutzung anprangert („Es wird still/wenn die Erde weint/weil man ihr die Haut zerreißt/Ein leiser Strom aus Tränen/ftießt dann ins Meer“) oder sich bei grauhaarigen Senioren einschmeichelt („Alter Mann, sag‘ mir, was du siehst/welches Licht zeigt dir deinen Weg“).

Da greife ich lieber wieder mal zum „klassischen Maffay“ a la „Du“ und „Josie“ – da weiß man wenigstens, was man hat.