Peter Skellern – Hard Times

Als Peter Skellern vor knapp drei Jahren mit „You’re A Lady“ einen echten Welt-Hit landen konnte, war dieser Erfolg nicht mit Hilfe der Rockfans erzielt worden, denn P. Skellern sprach damals eher die „gesetzteren“ Jahrgänge an. So geriet die neue LP bei mir auch eher durch Zufall auf den Plattenteller, worüber ich inzwischen jedoch heilfroh bin. Welches Multi-Talent hatte ich da übersehen! Sicher, eine Hardrock-LP ist auch „Hard Times“ nicht geworden, dafür entschädigt Peter aber mit unglaublich viel Witz, Abwechslung und Ideen. Es gibt auch wieder einen Song nach bewährtem Skellern-Muster: „Good Bye, America Keep You Well“ erinnert zumindest musikalisch stark an „You’re A Lady“. Ein (überflüssiger) Versuch der Eingruppierung fällt hier besonders schwer ich würde Skellern-Musik vielleicht als Pop in höchster Vollendung bezeichnen. Mit einer Ausnahme stammen alle Kompositionen von P. Skellern, außerdem bedient er die Tasteninstrumente und singt in seiner speziellen, kaum zu kopierenden Art dazu. Hat man sich erstmal an sein fremdartig klingendes Organ gewöhnt, gerät der Skellern-Sound zum reinen Vergnügen. Einziger kleiner Schönheitsfehler ist für mich der zu häufige Einsatz des Background-Chors in echter Don Kosaken-Tradition. Wenn ich abschließend eine hohe Bewertung vergebe, dann mit dem Hinweis: P. Skellern liegt so weit abseits des üblichen Pop-Rock-Geschehens, daß er zumindest eines vorläufig nicht fürchten muß: Konkurrenz.