Phil Collins :: Hello, I Must Be Going
Hat jemand was Neues erwartet? Selbst schuld! Darf man überhaupt Neues erwarten von einem, der seit sieben Jahren nichts anderes unternimmt, als LAMB LIES DOWN ON BROADWAY allseitig zu beleuchten – zumal, wenn er solo aufspielt? Und der damit gelegentlich wundervolle Ohrschmalzler auffindet – ich denke da an „Follow Me Follow You“ (noch mit Genesis) und „In The Air Tonight“ von ihm allein. Und der sich mit Chester Thompson und Daryl Stuermer Helfer ins Studio holt, die die bisherige Tradition nahtlos aufrechterhalten.
Ja, man darf Neues erwarten! Denn wäre es für einen derart gewieften Musiker’Allrounder wie Phil Collins, der ausgesorgt hat, dem alle Türen offenstehen, nicht mal interessant, in anderen Stilen, mit anderen Helfern und anderen Themen sein Können zu unterstreichen? Doch gegenüber Collins wirken selbst Queen wie draufgängerische Neuland-Entdecker.
Kurz: Es pathetisiert vollmundig dahin; geschickte Abmischung des Gesangs läßt Collins wie den sympathischen Schwerenöter von nebenan ertönen; das Schlagzeug dümpelt massebehaftet ganz im Vordergrund, stets der Herzton-Frequenz angenähert; Genesis tiefgefroren und anläßlich jeder Neuerscheinung kurz aufgetaut.
In drei Songs dominieren griffige Bläser, und gleich klingt’s interessanter: besonders in „It Don’t Matter To Me“ und „I Cannot Believe It’s True“. Wer Genesis bzw. Collins mag, mag das hier sowieso; wer die Simple Minds schätzt, kann an Phil Collins ebenfalls kaum vorbei.
Ein feiges Album, allerdings gut gemacht…
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