Photek – Modus Operandi

Das Debütalbum von Rupert Parkes alias Photek zählt sicherlich zu den am ungeduldigsten erwarteten Platten der noch jungen Drum ’n‘ Bass-Geschichte. Und das zurecht, denn die bis ins kleinste Detail ausgefeilten Breakbeat-Gewitter des 24jährigen Musikers aus London stoßen, nicht zuletzt wegen ihrer komplexen, jazzverwandten Strukturen, auch außerhalb eingeschworener Drum ’n‘ Bass-Zirkel aufzunehmendes Interesse. MODUS OPERANDI enttäuscht die hohen Erwartungen, die Photek in den letzten zwei Jahren mit Tracks wie „Fusion“, „UFO“ und „Seven Samurai“geweckt hat, nicht. Die zehn Stücke, darunter „The Hidden Camera“, seine erste Single für das Science-Label aus dem letzten Jahr, bestechen mit futuristischen Elektronik-Sounds, in denen seine Begeisterung für Musiker wie Carl Craig und Black Dog mitschwingt, und für verschachtelte, bis in das kleinste Detail ausgearbeiteten Rhythmen, die nie dem Beat-Diktat moderner Clubmusik folgen. Parkes entfernt sich in Titeln wie „Minotaur“ und „124“ ganz bewußt von vorhersehbaren und ausgereizten Songstrukturen. In seinen Kompositionen vereint er auf unverwechselbare Weise sein angehäuftes Wissen um die unendlichen Möglichkeiten der musikalischen Abstraktion -von Jazz über HipHop bis hin zu Techno – am Ende des 20. Jahrhunderts mit den technischen Fähigkeiten moderner Studiotechnik. Mit wenigen, radikalen Schnitten katapultiert Photek seine Songs in eine für viele Epigonen unerreichbare Umlaufbahn um den sich stetig runderneuernden Planeten namens Drum ’n‘ Bass.