Pit Budde – Saitensprünge

Zum Anhören gibt s gewiß vergnüglichere Platten. Diese hier ist vor allem ein Lehrwerk für möchte-gern-Gitarristen; dazu gibt es ein 38seitiges Heft mit Noten und Tabulaturen. Da gibt’s „normale“ Finger-Pickings, Bottlenecks auf der Zwölfsaitigen, Blues, Volkslieder, Nummern für Duo, 7/8-, 5/4-Takte und „andere Gemeinheiten“. Pit verrät gern simple, aber hilfreiche Tricks, beispielsweise zum Stimmen der Saiten, Wiederholungsanweisungen sind manchmal lustig, mit den Noten und Tabulaturen kommt man leicht klar. Der Wert dieser Platte/Buch-Kombination besteht darin, daß, wer Gitarre lernen will, sich nicht an spanischen Schulen entmutigen zu lassen braucht, aber auch nicht an dem zu simplen Akkord& Rhythmus-Kurs von John Pearse festhalten muß. Budde erinnert sich wohl noch, wie er selber mal angefangen und: weitergekommen ist. „Aha-Effekte“ nutzt er beispielsweise entgegenkommend in der in seiner Interpretation etwas merkwürdig geratenen, aus dem indischen „Hare Krishna“ und dem schwedischen „Ack Värmeland du sköna“ gepaarten „Meditation“. Einen Blues hat Budde komponiert über den vom teilweisen Abriß bedrohten Dortmunder Vorort Dorstfeld. Brauchbare Lehrstükke allesamt. Wegen der vom reinen Konsum auf andere Ebenen verlagerten Qualität dieser Platte soll hier, fairerweise, eine Wertung in Kreuzen entfallen.