Plexiq – Blech
Plexiq, das sind Markus Ex (Gesang), Felix Huber (Keyboards), Lars Deutrich (Schlagwerk) und Nils Kacirek (Bass). Nun geht es hier nicht darum,freundliche Details zu streuen, sondern darum, einer ganz banalen Tatsache zur Geltung zu verhelfen: Plexiq ist eine Band. Das gerät nämlich allzu schnell in Vergessenheit, führt man sich nur flüchtig BLECH zu Gemüte, das Debütalbum der Hamburger. Hier prasseln stroboskopisch die Drums, subfrequente Dub-Effekte sorgen für den nötigen Nachdruck, an allen Ecken und Enden flimmern flächendeckende Analogkeyboards, bis der engmaschige Soundteppich allmählich abhebt: Was das sensationell präzise Rhythmusgespann hier aufbaut, ist die perfekte akustische Mimikry von elektronischem Offbeat. „Housige, trippige, ultratanzbare Musik“ wurde ihnen auf diesen Seiten da her schon bescheinigt, was wiederum sträflich ausklammert, daß Plexiq als Postrocker (also Rocker nach dem Ende des Rock, warum auch immer) aufweitgehend handgemachte Musik setzen. BLECH profitiert darüber hinaus von den kundigen Händen der Produzenten Thomas Fehlmann (The Orb) und George Holt, die dem Album Fluß und Wärme schenken und der eigenartigen neuen Ästhetik der Band die Tür zum „Massengeschmack“ öffnen. Da ist es fast schon ein Treppenwitz, daß die Fusion aus ambitionierter Tanzmusik und kultiviertem Kunsthandwerk schließlich in Songs wie „Razorman“ mündet, wo Plexiq ungeniert in der Mottenkiste des Artrock wildern. Und das klingt, als träumte Brian Eno „In The Court Of The Crimson King“ von einer Parallelwelt, in der Dance und Prag einander liebevoll zugeneigt sind. Wer will da noch aufwachen?
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