Queensryche – Hear The Now Frontier
Unter Kennern hält sich hartnäckig die These, die amerikanischen Heavies mit Hang zum Artrock hätten sich nach OPERATION MINDCRIME auflösen sollen. Das 88er Konzeptalbum über die schöne, neue Medienwelt war ein Monolith aus Metall und zeigte Queensryche musikalisch wie textlich in Hochform. Davor galt das Quintett als Judas Priest für Arme, danach hangelte man sich mal recht (PROMISED LAND), mal schlecht von Platte zu Platte. HEAR THE NOW FRONTIES gehört leider zur zweiten Kategorie. Sänger Geoff Täte, Gitarrist Chris DeGarmo und Co. haben schlicht den Zug der Zeit verpaßt. Auf ihrem neuen Werk können allenfalls zwei Stücke höheren Ansprüchen genügen: Der Opener ‚Sign Of The Times‘ ist ein kompakter Temperamentsbolzen mit stählernen Riffs, die sich an geradezu lieblichen Akustikeinschüben brechen, ‚Spool‘ bietet zum Finale jede Menge Dynamik. Doch ob außer eingefleischten Freunden des Genres jemand bis dahin durchhält, ist die Frage: Zu häufig wird Metall zu Alufolie geklopft, zu ermüdend wirken auf Dauer die Midtempomonokulturen, denen es zumeist auch noch an catchy hooklines mangelt. Einzig ‚Hero‘, ein Bastard aus psychedelischen Pink Floyd, Metallica light und David Bowie, markiert eine Art Zwischenhoch. Geradezu ärgerlich sind die phasenweise haarsträubend dämlichen Texte. Zu „I can’t be
without you, so I hope you will stay with me forever“ (‚All I Want‘) oder „Km upside down, inside out for you, no matter what goes down, l’ll be there for you“ (‚You‘) fällt einem nun wirklich nichts mehr ein. „Please leave me alone on this day“, heißt es in ‚Miles Away‘. Gerne.
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