Quer geklickt

Ein Sega-Spiel, das aussieht wie von Nintendo? Keine Sorge: Bei Mario und Sonic bei den Olympischen Spielen (Sega, Wii. Nintendo DS) ist das nicht geklaut, sondern von beiden Seiten sehr beabsichtigt- Zum ersten Mal in der Geschichte des Camings treffen die beiden beliebtesten Charaktere aufeinander und messen sich im fairen Wettstreit, Sportlicher(und cleverer) können zwei Konkurrenzfirmen einander vermutlich kaum die Hand reichen. Und es macht Spaß, mit sämtlichen Charakteren zweier Universen in verschiedensten Sportarten gegeneinander anzutreten. Manche Disziplinen sind auf die unterschiedlichen Figuren derart zugeschnitten, dass die Steuerung unterschiedlich zu bedienen ist. Prinzessin Peach krault die 200 Meter Freistil beispielsweise, während der zweischwänzige Fuchs Tails logischerweise nur hundepaddeln kann, weshalb die Witmote unterschiedlich bewegt werden muss. Die Tatsache, dass viele Disziplinen erst frei gespielt werden müssen, verlängert den Spielspaß. Ansonsten sind die einzelnen Wettkämpfe beinahe Minispiel-artig, was das Spiel zu einem guten Pausenfüller macht. 3,5

Wesentlich komplexer kommt Ratchet & Clank-Tools Of Destruction (Sony, PS3) daher: Ratchet und sein Roboterkumpel retten mal wieder das Universum vor sehr hässlichen Monstern. Nur sieht das auf der Next-Gen-Konsole noch eindrucksvoller aus als vorher. Außerdem platzt der Titel geradezu vor Abwechslungsreichtum, sowohl was wählbare Waffen (Glibbermonster, Disco-Attacken, irre!) als auch zu zerlegende Gegner und zu rettende Umgebungen betrifft. Teilweise wird sogar die Sixaxxis-Steuerung gebraucht, beispielsweise, wenn man fliegen muss. Das alles funktioniert toll intuitiv, was dem Spieler genug Zeit lässt, sich am tollen Humor des Spiels zu begeistern. Fantastisch! 5

Wer es lieber etwas realistischer und gar moralischer haben will, ist mit Mass Effect (Microsoft. Xbox 360) gut beraten: Hier muss der Spieler in der Rolle des Commanders Shepard im Jahre 2183 die Existenz allen Lebens retten-und wird dabei nicht nur einmal vor Entscheidungen gestellt, die man normalerweise nicht wirklich treffen will. Das Entwicklerteam Bioware, sonst unter anderem bekannt durch „Star Wars“, hat das Prinzip des beeinflussbaren Spielverlaufs auf die Spitze getrieben und mit einer spannenden Story so untermauert, dass man zuweilen beinahe daran verzweifelt, weil man sich derart mit dem Helden identifiziert. Gleichzeitig bringt das Spiel eine unglaublich dichte Atmosphäre in jedes Wohnzimmer, in dem Science-Fiction willkommen ist. 4,5

Weniger futuristisch, doch keinesfalls schlechter ist Uncharted (Sony, PS3), das zuerst anmutet wie ein Tomb-Raider-Abklatsch mit einem männlichen Helden. Doch ist man erst einmal eine Weile mit der Hauptfigur Nathan Drake durch den Dschungel gehetzt, um den Schatz seines Vorfahren Sir Francis Drake ausfindig zu machen, hat man Lara Crofts Reize schnell fast vergessen. Nathan ist ein sympathischer Sprücheklopfer, dessen Missionen so abwechslungsreich sind wie seine Sidekicks. Gleichzeitig kann man sich kaum satt sehen an der fantastischen Umgebung, die durch gut sitzende Cut Scenes derart schön aufbereitet ist, dass man tatsächlich glaubt, man stehe im Wald. 4,5