Quincy Jones – The Quincy Jones ABC – Mercury Big Band Jazz Sessions

Eine CD-Retrospektive erinnert an die Anfänge des Midas des Big-Band Jazz. “ Yeah, nice job, Q“ mit diesem Lob aus berufenem Munde bekam Quincy Jones im Jahr 1958 nicht nur endgültig den Ritterschlag als Arrangeur und Big-Band-Leiter verliehen. Frank Sinatra war es damals auch, der den Ein-Buchstaben-Spitznamen „Q“ prägte und der fortan in der Branche kursierte. Heute, am 14. März 2008, feiert Quincy Jones seinen 75. Geburtstag. Und die Musikwelt erinnert sich mal wieder an die unendlich vielen Glanztaten, die Maestro Q. im Jazz, aber auch im Pop mit unter anderem Michael Jackson und im Soul mit Ray Charles hingelegt hat. Dass Quincy Jones aber eben schon als Twentysomething genau das nötige Feeling, Organisationstalent und Selbstbewusstsein besaß, um jede noch so hochkarätig besetzte Formation erst zu bändigen und dann zu Höchstleistungen anzustacheln, dokumentiert die 5-BOX THE QUINCY ION ES ABC-MERCURY BIG band Jazz sessions. Von den ersten Duftmarken, die Jones als 23-Jähriger 1956 mit den ABC-Paramount-Sessions setzte, bis hin zu den Live-Aufnahmen von 1961 vom NewportJazz Festival schlagen die fünf CDs den kompletten Bogen durchs Big-Band-Frühwerk, dasjones vorrangig fürs Mercury-Label eingespielt hat. Als Bonus gibt es zudem drei Tracks von 1964 und mit einer von Dizzy Gillespie angeführten All-Star-Band. Überhaupt stehen die Namen der Musiker, die ihrem Chef alles von den Augen ablasen, für unzählige Kapitel in der Jazz-Geschichte. Bassist Charles Mingus, die Saxofonisten TootSims, Roland Kirk und Phil Woods, Gitarrist Kenny Burrell und Trompeter wie Freddie Hubbard und Clark Terry-die Liste ist eindrucksvoll, aber man begegnet auf den Aufnahmen auch Musikern, von denen seitdem keiner mehr Notiz genommen hat. Was kaum zu glauben ist, wenn man allein der phänomenalen Pianistin Patti Bown dabei zuhören darf, wie sie sich aufreizend den „After Hours“-Blues Untertan macht. Dreieinhalb Minuten dauert dieses Highlight-und das wird von weiteren 77 flankiert, in denen Quincy Jones neue Maßstäbe setzte. Mit einem unbändigen Full-Power-Sound, bei dem die glasklare Transparenz genauso oberstes Gebot war wie die anspringende Relaxtheit, sorgte er für schnittige Westcoast-Pace, traditionsverhaftete Tiefe, springlebendigen Rock’n’Roll und glühendheißen Latin-Jazz. Und das wohl Überraschendste an den Aufnahmen ist, dass sie sich über 40 Jahre später so knackig frisch anhören, als wären sie gerade erst aus dem Q-Ei geschlüpft.

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