R.E.O. – Speedwagon Epic 84700
Vor Jahren hab‘ ich mal eine LP gehört, die den Wortspieltitel YOU GAN TUNE A PIANO BUT YOU CANT TUN A FISH trug und toll klanq: R.E.O. Speedwagon. Nun lese ich gerade, HIFIDELITY sei R.E.O.s elfte (11.!!) LP, und da kann ich bloß anerkennend den Hut ziehen. Wer nach elf LPs immer noch frisch klingt, verdient Beachtung. Hört her, ihr Wechselstrom Gleichstrom-, Ihr Helena Rubinstein-Küßchen-, Ihr Regenbogen- und Iron Maiden-Fanatiker: Warum nehmt Ihr das Einfache und mitunter Dämliche, wenn Hard, Heavy-Rock auch drei Spritzer eleganter, abwechslungsreicher und ehrlicher zur Verfugung steht? Nur weil R.E.O. keine kurzen Hosen, kein Make-Up, keine Ego-Trips und keine Totenmasken verwenden? Ich denke, Ihr wollt Musik und laßt Euch von vordergründigen Showeffekten nicht blenden! Und noch etwas: R.E.O. beherrschen ihre Instrumente, was ja bei den oben genannten AC DC oder Kiss oder ähnlichen Gruppen nicht immer gesichert sein soll. ..?!
Na jedenfalls, das US-Quintett liefert mit HIFIDELITY eine stark verhallte, zupackende Heavy-LP ab, die nicht bloß ‚Post ab‘ serviert, sondern sogar richtige (und teils gute) Melodien, knappe, aber einfallsreiche Soli und trefflichen Gesang. Dazu bricht die Platte an keiner Stelle ab, was bedeutet, daß R.E.O. wohl noch Ideen für elf weitere LPs hätten. Bloß schade, daß Bravo-Zeitschriften nichts wesentliches über R.E.O. berichten, sonst ginge es der Band bei uns sicherlich besser. Die einen wollen halt Make-Up und Horror, die anderen Musik – das ist es wohl….
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