Rabih Abou-Khalil – Roots & Sprouts
Rabih Abou-Khalil stammt aus dem Libanon, lebt in München und spielt die Oud, ein arabisches Saiteninstrument. Schon sein erstes Album, das er vor einigen Jahren selbst produzierte, ließ aufhorchen. Dann folgte mit NAFAS der zweite Streich auf dem renommierten ECM-Label, der aber seltsam müde und lasch klang. Jetzt hat Rabih die Sache wieder selbst in die Hand genommen – und siehe da: ROOTS & SPROUTS ist ein Meisterwerk geworden. Das liegt an der geglückten Verbindung, die der Titel schon andeutet: Abou-Khalil läßt aus seinen arabischen Wurzeln jazzige Triebe sprießen. Neben syrischen Virtuosen auf Geige, Nay (Bambusflöte) und Darbukko (Trommel) begleiten ihn zwei Amerikaner – Oregon-Bassist Glen Moore und Glen Velez mit seinen Rahmentrommeln. So leben die meisten Stücke auf dieser CD auch vom Kontrast zwischen den Perkussions-Instrumenten und den wiegenden Melodien von Geige und Flöte, wobei Glen Moore immer mal wieder mit seinem singenden Baß angenehm auffällt. Abou-Khalil entpuppt sich als ideenreicher Komponist, der sich nur ab und zu ein funkensprühendes Zupf-Solo erlaubt – beispielsweise in der elf Minuten langen Suite „Dreams Of A Dying City“ – und der auch Duke Ellingtons Standard „Caravan“ in den absolut passenden Rahmen stellt. Wer nur ein Fünkchen Interesse an außergewöhnlicher Weltmusik hat, sollte diese klanglich exzellente Platte nicht verpassen.
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