Rasmus Kellerman :: The 24th

Startracks/Indigo

Oha, die Auflösung seiner Band Tiger Lou ambitioniert Rasmus Kellermann zum tristfreien Songwriting.

30 Jahre alt zu werden ist für niemanden einfach. Auch für Rasmus Kellerman nicht. (30 zu werden ist einfacher als 40 zu werden etc.pp. Plattenmeister Koch) Für den Schweden, dessen Bestimmung die Eigenbrötelei ist, war es an der Zeit sich nicht nur von seinen persönlichen 20ern zu verabschieden, sondern auch von seiner Band Tiger Lou. Eine gute Entscheidung, denn Rasmus Kellerman scheint es so ganz allein an der Gitarre mächtig gut zu gehen: Unaufgeregte Singer/Songwriterakustik ohne instrumentale Sperenzchen oder zum Tode verurteilte Melancholie. Stattdessen bereits im ersten Song die Textzeile „How beautiful life can be“ – so entspannt hat man Rasmus Kellerman als Tiger Lou selten gehört. Dazu ein Hauch von Countryrock, wie ihn auch Kollege Kristofer Åström praktiziert. In der Tat, sehr gelöst klampft Kellerman unter dem Chestnut Tree sitzend. Ein Wohlbehagen, das sich durch die gesamte Platte bewegt, wie ein sonniger Spätsommertag der Dämmerung entgegen. Die anfängliche Sorge, The 24th könnte sehr schnell langweilen, zerstreut sich spätestens nach dem zweiten Durchlauf – im Gegenteil Songs wie „Where Do You Go At Night“ und „Now Hush“ knistern wie ein gemächlich flackerndes Lagerfeuer. Dem Schrecken des Alters hat Rasmus Kellerman mit The 24th ein wirksames Mittel entgegen gesetzt: Eine zeitlose Platte.

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