Regina Spektor – Far
Professioneller als zu Ami-Folk-Zeiten, aber ihre eigene Art lässt sich die Pianofrau nicht nehmen. Der Anfang klingt nicht gerade verlockend. In den ersten Songs auf dem fünften Album der russischen Amerikanerin steckt eine Geradlinigkeit, die ihren Vortrag merkwürdig anonym erscheinen lässt. Schon keimen Befürchtungen auf, Regina Spektor habe sich von ihren vier Starproduzenten (Mike Elizondo, Jeff Lynne, David Kahne, Jacknife Lee) im Sinne besserer Verkäuflichkeit glatt bürsten lassen. Aber dann geht es doch los. Dann imitiert sie Delfingeräusche, lässt das Piano rumpeln und bringt ihren unorthodoxen Gesangsstil ins Spiel. In „Two Birds“ taucht plötzlich eine Tuba auf. Wenn die Sängerin dazu mit kindlicher Stimme von den zwitschernden Gesellenerzählt, wird es richtig komisch. Aber es soll ja niemand denken, Spektor sei bloß albern. Erstens ist sie durchaus variabel, und zweitens ist es erfrischend, einer Frau am Piano zuzuhören, die nicht wie Tori Arnos immer zwanghaft intensiv bleibt, sondern auch mal gegen den künstlerischen Ernst rebelliert. www.reginaspektor.com
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