Remy Zero – Villa Elaine

Remy Zero stammen aus dem ländlichen Süden der Vereinigten Staaten, klingen wenigstens das – nicht wie Lynyrd Skynyrd und haben versucht ein Konzeptalbum zu machen. Benannt haben sie dieses nach dem Hotel in Hollywood, in dem sie sich fünf Mann hoch in einem Zimmer einschlössen um „Villa Elaine“ zu komponieren, ja zu konstruieren. Viel von Mystik wird da von den Bandmitgliedern im Info zitiert. Viel von bildhaften Momenten, vom Zerfall und Niedergang.dem Tür-an-Tür-leben mit Crackheads, Transvestiten und Pennern schwadroniert. All das haben sie angeblich in Liedern und Texten festgehalten, verarbeitet und manifestiert. Aufgeblasene, bedeutungsschwangere Scheiße möchte man da rufen – aber wer weiß, viel leicht war es ja wirklich so mystisch, war es tatsächlich ein ständiger Wechsel zwischen Licht und Schatten, wie uns das Quintett um Sänger/Gitarrist Cinjun Tate glauben machen will. Womit wir auch schon beim ersten Problem angelangt wären: Tate klingt nämlich wie das genmanipulierte, stimmliche Endergebnis aus Bono, Thom Yorke und Robert Smith. Was, allen Reminiszenzen zum Trotz, noch zu verkraften wäre, würde nicht auch, um gleich den zweiten Mißstand aufzudecken,seine Begleitformation sich deutlich hörbar an Radiohead, The Cure und LJ2 schadlos halten. Da bleibt natürlich manch schöner Moment haften, auch wenn sich insgesamt ein etwas öder Nachgeschmack ausbreitet.