Ricardo Villalobos – Thé Au Harem D’Archimède (Perlon/Neuton=
Ricardo Villalobos ist ein geiragter DJ. Daneben findet er aber noch genügend Zeit, diverse 12-Inches und nun auch wieder ein komplettes Album zu produzieren. Aber während er im Rahmen seiner Maxisingles ganz präzise den Punkt trifft und Minimalhouse auf eine faszinierende Weise interpretiert, verzettelt er sich auf THE AU HAREM D’ARCHIMEDE völlig. Den Titel des Albums hat sich der Künstler beim gleichnamigen französischen Film aus dem Jahre 1985 geliehen. Jedes der neun Stücke wirkt irgendwie verpeilt, zieht sich seltsam versponnen in die Länge, verliert sich und findet kein Ende. Ricardo Villalobos daddelt vor sich hin, taucht tief in seine Tracks ein, findet dann aber auch nicht wieder heraus. Gerne lässt Villalobos eine Gitarre oder einen Bass reinzupfen. Das klingt angenehm warm und auch durchaus tanzbar, aber es fehlt etwas. Ist es die Gliederung, die diesen munter vor sich hin pluckernden Stücken völlig abgeht und damit nicht für den nötigen Halt sorgt? Ein Album soll eher zum Anhören einladen – und weniger zum rauschhaften Abtanzen. Aber genau das hat Ricardo Villalobos wohl bei THE AU HAREM D’ARCHIMEDE vergessen. Schade.
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