Richthofen -Helden der Zeit
„Richthofen sind härter als man es von Rammstein oder Artverwandten je gehört hat“, warnt das Info der Plattenfirma. Wenn’s das nur wäre. Doch damit leider nicht genug. Sie sind auch beschränkter, bornierter, banaler.Till Lindemann und seinen Kumpels mögen Schmauchspuren anhaften, Richthofen dagegen sind offensichtlich komplett (hirn)verbrannt. Sinnfreies Geseier („Das Leben war mein letzter Anker im dunklen Labyrinth…“) wechselt ab mit billigsten Provokationen („Nackt unter Wölfen, völlig ausgebrannt, liegst Du hilflos am Kreuze mit betender Hand…“). Meist läuft das Ganze noch auf befremdliches Erlösungsgefasel hinaus. „Schenke mir ein neues Leben“, etwa grölt Dirk Weiss in „Flucht aus Niemandsland“. Ein anderer Song heißt originellerweise gleich „Ein neues Leben“. Witt, ich hör‘ Dir trapsen. Musikalisch schleppen sich Richthofen durch eine öde Metal-Tundra, in der außer morschen Riffs und vertrockneten Keyboard-Sounds nur noch wenig gedeihen will. In Hörweite vor ihnen die Böhsen Onkels, dahinter nichts mehr.
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