Rick Wright – Broken China

Ja, ja, die künstlerische Selbstverwirklichung; Musiker machen Platten ja nie so richtig freiwillig, sie müssen meistens. Besonders tragische Folgen für den Hörer hat es, wenn dieser Drang Künstler aus einem sie gar so einengenden Bandgefüge ausbrechen läßt („Soloprojekt“ nennt man solche fatalen Auswüchse), jetzt mußte Rick Wright. Und, mein Gott, was sollte man erwarten… BROKEN CHINA klingt zuallererst nach Pink Floyd in ihrer schwächsten Phase (und das ist, mit Verlaub, – hier schreibt ein Pink Floyd-Möger -, bei dieser Band seit Anfang der 70er Jahre fast immer die gerade aktuelle gewesen – so auch dieser Tage): tausende Klangeffekte, die einem fast alle irgendwoher bekannt vorkommen, bluesige Gitarren im freien Raum-Hall, spacige Synthie-Teppiche, sogar die guten alten, irrsinnig atmosphärischen Gelaber-Samples und Jahrmarkts-Geräusche hat Onkel Rick mitgebracht und ins prätentiösschwammige Gedudel eingemengt. Eine Platte, die einlädt zum Gähnen und Einschlafen. Laßt uns – und dieser Aufruf richtete sich speziell an Euch, die ProgRock-Gemeinde, die ihr wohl schon wieder die Federn für böse Briefe spitzt – laßt uns dieses Album einfach gnädig ignorieren, trotzig ein paar alte Floyd-Klassiker in die High-End-Anlage knallen, und trippen, bis die Goldschicht abdampft.