Rigmor Gustafsson And The Jacky Terrasson Trio – Close To You
Die Schwedin Rigmor Gustafsson, dank des Booms für song-orientierten Vokaljazz inzwischen auch außerhalb ihres Heimatlandes ins Blickfeld der Jazzöffentlichkeit geraten, bekennt sich in den Liner Notes ihres neuen Albums zu einer frühen musikalischen Sozialisation durch die Hits der schwarzen Showdiva Dionne Warwick. Solche große Verehrung, das zeigt sich auch in ähnlich gelagerten Fällen (zuletzt etwa Eric Claptons Robert-Johnson-Tribute-CDI immerwieder, ist für künstlerische Hommagen eine zweischneidige Vorraussetzung: Der bewundernde Interpret geht dann zwar stets mit großer Leidenschaft, oft aber auch mit zu viel Respekt vor dem Idol ans Werk. Das geht auch Rigmor Gustafsson so, einer Interpretin, deren Stärke ohnehin eher im geschmackvollen Understatement liegt – da ist dann der Grat zwischen unterkühlten und kreuzbraven Performances mitunter sehr schmal. Im Übrigen ist dieses Album zwangsläufig nicht nur ein Warwick-, sondern auch ein Burt Bacharach/Hal David-Tribute, lieferte doch das Autorengespann den Großteil der Hits der schwarzen Diva. Und was Bacharach-Interpretationen anbelangt, fehlt es nicht an Vergleichsmöglichkeiten. Gottlob standen Gustafsson für dieses Projekt Mitstreiter zur Seite, die sicherstellen. dass es das nötige Quäntchen Besonderheit hat: Das Trio des franko-kanadischen Pianisten Jacky Terrasson umgibt Gustafssons Stimme mit schlackenlosen, modernen Klangkulissen, und Produzent Nils Landgren blast der Sache mit herzhaften Posaunensoli im rechten Moment das nötige Funk-Feuer ein.
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