Nach ihrem aufregenden Debüt begibt sich die Sängerin aus Barbados mit Album Nummer zwei zu sehr in R'n'B-Mainstream-Fahrwasser.

Mit ihrem Debütalbum Music Of The Sun und der Single „Pon De Replay“ gelang Robyn Rihanna Fenty im vergangenen Jahr ein Einstand nach Maß. Da ist es schon etwas verwunderlich, warum mit A Girl Like Me innerhalb eines Jahres schon der zweite Longplayer erscheint. Wahrscheinlich hat man bei Def Jam befürchtet, das die 18jährige Sängerin aus Barbados zu schnell wieder in Vergessenheit geraten könnte. Ob Rihanna allerdings gut beraten war, sich selbst so unter Druck setzen zu lassen, bleibt nach dem Anhören von A Girl Like Me mehr als zweifelhaft, denn neben ein paar wirklich guten Nummern wie dem auf dem Soft-Cell-Klassiker „Tainted Love“ basierenden „SOS“ und dem zusammenen mit Sean Paul eingespielten „Break It Off“ enthält die Platte auch jede Menge Füllmaterial wie „Final Goodbye“ und „Unfaithful“, das eine eigene Handschrift vermissen läßt. Die junge Sängerin scheint in den letzten Monaten zu viel Mainstream-R’n’B gehört zu haben, denn anders ist es nicht zu erklären, warum viele Stücke so brav und konventionell klingen. Die Produzenten Evan Rogers und Carl Sturken weichen leider nur selten von den bekannten Wegen ab. Sobald Rihanna sich, wie zum Beispiel bei „Dem Haters“ und „Crazy Little Thing Callad Love“, ein wenig dem Reggae zuwendet, wird es wieder interessant. Auch wenn ihr mit A Girl Like Me nicht der große Wurf gelungen ist, sollte man sie nicht vorschnell abschreiben, denn ihre gesanglichen Fähigkeiten sind nach wie vor außergewöhnlich, und unterstützt von einem Produzententeam, das nicht nur auf Nummer sicher geht, könnte das dritte Album wieder ganz anders ausfallen.

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