Roddy Doyle :: Punk Is Dad

Traditionell bekommen die Bücher, die der
 irische Schriftsteller Roddy Doyle in Barrytown spielen lässt, in der Übersetzung
blöde Titel. Aus „The Van“ wurde das flapsige „Das Frittenmobil“, für „The Snap-per“ stand arg lakonisch „Sharons Baby“,
und das berühmte „The Commitments“ wurde 1990 als „Dublin-Beat“ verlegt!
 Insofern gilt: Bei „Punk Is Dad“ nicht vom
Titel abschrecken zu lassen!

Im Original
 heißt diese Rückkehr zu einigen der Commitments-Protagonisten „The Guts“ – da
stecken sowohl die Eingeweide drin, in
 denen bei der Hauptfigur Jimmy Rabbitte
 der Krebs sitzt, als auch der Mut, mit dem
 er und die Seinen dem Schicksal begegnen.
 Was beide Titel nicht verraten, ist, mit wie
viel Witz und in welchem Tempo Doyle
 erzählt: Jimmy, der einst die Soulband
 The Commitments managte, arbeitet nun
 unter der Adresse www.kelticpunk.com:
 Dort verkauft er Nostalgikern die Musik
alter irischer Bands neu – hier zwinkert der
 Autor, der seine alten Erfolgsfiguren wiederbelebt hat, dem Leser zu. Doch selbst
 wer zum ersten Male etwas von Roddy
Doyle liest, wird mitgerissen sein von der
 Schlagfertigkeit und dem Herz dieser Midlifecrisis-Figuren und ihrer Angehörigen
 am Ende der irischen Boomjahre.