Romeo – Nacht

Vor einem halben Jahr hörte ich bei der EMI ein hübsches Demo von Romeo, der Rocco Granatas „Marina“ deutsch-italienisch daherbrummelte, zu flottem Rock und schön locker. Man hat Romeo trotzdem nicht unter Vertrag genommen – ein weiser Entschluß. Denn bis auf besagtes „Marina“ schleppen sich die übrigen Songs äußerst träge über die Bühne: musikalisch eintönig und mit stets ähnlichen Text-Strukturen voller Imperative.

Romeo konstatiert einen Sachverhalt (der nicht richtig sein muß) und besingt dann Abhilfe (meist logisch, aber platt). Grundtendenz: Unsere Welt sieht nicht optimal aus. Dazu paßt allerdings die Hülle, die einen nachdenklichen, offenbar von Gedankengängen gepeinigten Romeo zeigt, was ähnlich hintergründig wirkt wie inHülsen auf seinem Kritikerlisten-Foto…