Roudoudou – Tout L’Universe Listener’s Digest

Normalerweise sind Platteninfos nicht der Rede wert – schnöde Selbstbeweihräucherungen zumeist, und nicht selten von dieser Machart:“ist neue Wege gegangen“, „hat sich wieder mal selbst übertroffen“, „so haben wir das noch nie gehört“ – und dergleichen grandiose Quatsch-Sätze mehr. Das Info zu Tout L’Universe Listener’s Digest jedoch hat es in sich. Roudoudou heißt der Künstler dazu, er kommt aus Frankreich und beschreibt sich selbst mit Sätzen, die von kokett-naiv bis ausgefuchst und clever allerlei Interpretationsmöglichkeiten bieten. Roudoudou ist in den 70ern zur Schule gegangen, und in den 7oern hat er gleichzeitig Sex und Popmusik entdeckt. Roudoudou hat später die Nächte mit Freunden in verrauchten Kellern verbracht, und er machte erste Versuche, Soundcollagen zu schaffen, indem er beim Cassettenrecorder die Pausentaste drückte. 1981 dann Abitur und nur zehn Jahre später die Entscheidung, für musikalische Experimente einen Sampler zu kaufen. Und schließlich 1998 (bereits im März 1998 in Frankreich veröffentlicht) die definitive Erkenntnis: Es war eine weise Entscheidung. Denn auf Tout L’Universe Listener’s Digest tröpfeln die Beats zumeist herrlich dezent aus dem Sampler. ansonsten verwaltet der Atari das Beste aus Jazz, Dub, HipHop, Dance, TripHop und Soundtracks, und neben einer Wandergitarre haben auch elektrifizierte, sehr tanzbare Funk-Elemente auf dem Album ihren Platz. Also: Roudoudou ist tres charmant.