Royal Trux – Accelerator
Schon zwölf Jahre around und immer noch einen Insider-Tip wert: Royal Trux haben ihr Intermezzo bei einem Major-Label unbeschadet überstanden und scheppern auf ihrem jüngsten Album so Underground wie eh und je durch die Sümpfe von Memphis. Mit angetäuschten Normalitäten wie einem kurz gezupften, treibenden Frühsiebziger-Riffoder einem glühend orgelnden Hammond-Solo gaukeln sie sekundenlang vor, eine Gruppe von deftigen Rockhandwerkern zu sein, um schnell wieder zu ihrer eigentlichen Bestimmung zurückzufinden: Jennifer Herrema und Neil Hagerty sind ein Künstler-Paar, das in selbstgewählter Distanz zum Rest der Menschheit nach Ausdrucksmöglichkeiten sucht, die sich weder von großen Plattenfirmen noch von sonst irgendwem leicht vereinnahmen lassen. Mit Blues und Boogie und dem daran angrenzenden Rock sind die beiden anscheinend aufgewachsen; diese Materialien modellieren die beiden nun auf eine Art, die den New Yorker Underground – mit dem die zwei auch schon zutun hatten-wohlig schaudern läßt. Im vergangenen Jahrzehnt um keinen Deut zugänglicher geworden quälen sie Gitarre und Stimmbänder zu einem verdrehten Kaputtnik-Boogie-Blues, der die freakigen Ecken und Kanten betont, während er die groovigen Parts auf Mindestmaß zurechtstutzt. Royal Trux lassen trotzdem die Roots nie aus den Augen und glänzen auf diese Art als die einzige moderne siebziger-Jahre-Band.
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