Rufus Wainwright

Out Of The Game

Decca/Universal

Rufus Wainwright ist nicht aus dem Spiel, er ist mitten im Pop angekommen.

Vorsicht ist geboten, wenn schon im Vorfeld einer Plattenveröffentlichung Lobeshymnen erklingen. So bezeichnet Rufus Wainwright Out Of The Game „als das poppigste Album, das ich je gemacht habe.“, und Mark Ronson wagt sich noch weiter vor und spricht gar vom besten Werk seiner Karriere. Der Brite produzierte immerhin Amy Winehouse, Adele und die Kaiser Chiefs und übertreibt hier ein wenig. Aber tatsächlich trägt die erste Zusammenarbeit von Wainwright mit Ronson Früchte, die nicht so fürchterlich überzuckert schmecken. Vor allem aber trägt der amerikanische Sänger hier nicht so dick auf oder hüllt seine Songs in purpurnen Samt. Statt Plüsch gibt es nun also sehr entspannten Midtempo-Pop, und das fängt beim Opener und Titelsong „Out Of The Game“ mit seinen gospelartigen Backingchor an. Soweit es Wainwright überhaupt möglich ist, verzichtet er auf opernhafte und pathetische Geste, die einem in der Vergangenheit bisweilen auf den Geist gehen konnten. Schön zu wissen, dass der Sohn einer großen Musikerfamilie auch ganz anders kann. „Welcome To The Ball“ zum Beispiel erinnert vor allem wegen der Orchestrierung an Sgt. Pepper, und „Bitter Tears“ strotz nicht nur vor Sparks-Zitaten, es ist auch das schnellste, gradlinigste und beste Stück eines Albums, das sich viel aus den 70er-Jahren abgeguckt hat. „Perfect Man“ allerdings taucht tief in die 80er ein und nur das finale und verschleppte „ Candles“ mit seinen fast acht Minuten Spielzeit, all den Dudelsäcken und Quetschkommoden fällt aus dem Pop-Rahmen. Key Tracks: „Out Of Game“, „Bitter Tears“