Salaryman – Salaryman

Salaryman ist ein reichlich taufrisches Projekt aus den Weiten Nordamerikas; und dort, wo ein Geheimnis noch ein echtes Geheimnis sein darf, verstecken sich die vier Musiker gern hinter einer künstlichen Identität aus Namenskürzeln und Verwirrungen.Tatsächlich sind Saiaryman Fährtenleser: Sie verfolgen Spuren, Tonspuren nämlich, die sie als aberwitziges Mosaik zusammenfügen und mit ausgiebiger Rhythmik versetzen. Drums und allerlei Maschinen sezieren eine sowieso unüberblickbare Wirklichkeit in ihre irrealen Bestandteile, bis das sich verlangsamende Klingeln eines Telefons zur Botschaft eines zerdehnten Tiefenrausches wird und Sounds zu Brücken für die unheimliche Kontaktaufnahme mit wispernden, fadenscheinigen, paranoiden Scheinwelten werden. Wir hören Stimmen! Stimmen aus irgendwelchen TV-Shows, in denen das Nichts zur bizarren Wirklichkeit wird. Wir hören renitente Tonfolgen, die sich rüde festbeißen. Und wir hören ausufernde Ein- und Ausfälle plötzlicher Improvisationen. Das alles macht, daß die Stücke auf SALARYMAN ebenso dramatisch und intensiv wirken wie unfertig: Schicht um Schicht lagert sich ab, bis eine eigene, bruchstückhafte Logik entsteht, ohne irgendwelche Bedienungsanleitungen zu liefern. Salary preisen erregende Geheimnisse und flüstern dir fremdartiges Zeug ins Ohr. Und keiner kann entscheiden, ob das von Belang ist oder nicht einfach ebenso unterhaltsam wie zutiefst albern.