Scissor Sisters :: Ta-Dah Polydor/Universal
Andächtig wird das neueste Werk der New Yorker Discoqueens in den CD-Spieler gelegt. Die ersten Töne erklingen aus dem Lautsprecher (es erinnert stark an ABBAs „Mamma Mia“), das Klavier setzt ein das muss Elton John sein -, und dann bricht es förmlich heraus und reißt alles mit: „I Don’t Feel Like Dancin'“, und es gibt kein Halten mehr! Mit diesem Song verhält es sich so ähnlich wie in dem Film „In & Out“, wenn Kevin Kline verzweifelt versucht, gegen seinen Bewegungstrieb zu Gloria Gaynors „I Will Survive“ anzukämpfen. Es geht nicht! Die wohl schrillste Glam-Rock-Kapelle unserer Tage präsentiert mit TAdah ihr zweites Disco-Album.
Ihrem Stil sind sie im Großen und Ganzen treu geblieben. Jake Shears und Ana Matronic singen wie gehabt mit unglaublichen Falsett-Stimmen, der Beat groovt wie nie, und Glam-Rock steht noch mehr im Mittelpunkt. Es ist, als würden uns die Schwestern an die Hand nehmen und durch die vergangenen Dekaden des Disco-Glamours führen. Unterstützt wurden sie unter anderem von ihrem größten Fan Elton John, der bei „I Don’t Feel Like Dancin'“ und „Intermission“ tatsächlich den Piano-Sound beisteuerte. Ihre Songs sind tragisch und ironisch zugleich, untermalt von Banjo, Streichern und Trompeten. Die Ragtimestücke „I Can’t Decide“ und „Intermission“ versetzen uns gar in einen Wild-West-Saloon, nur um uns anschließend wieder auf die Saturday-Night-Tanzfläche („Lights“) zu zerren. TA-DAH lässt keine Wünsche offen und ist definitiv ein würdiger Nachfolger für das 2004 erschienene Debüt. Und deswegen hören wir uns das jetzt gleich noch mal an.
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