Sofa Surfers – Encounters
Die Sofa Surfers wirken als offenes Kollektiv: Songentwürfe werden hinausgeschickt zu Vokalisten; die Stücke gehen zur Weiterbearbeitung zurück nach Wien. Überdies durch Remix-Aufträge lose mit dem Draußen verbunden, braut das Quartett am eigenen Sud. Es versucht sich an konzeptioneller Geschlossenheit, findet Visualisierungs-Möglichkeiten, schafft Performance-Kunst. Was ist bei solch einem gewaltigen Überbau ein einzelnes Album wert? ENCOUNTERS sollte man auf jeden Fall Zeit geben. Zu viele Stücke scheinen sich-oft mehr Skizze als Track als Songzwischen hausgeklopften Breakbeats und düsterem Dub ihrer bloßen Funktionalität bewusst zu sein. HipHop-Album will ENCOUNTERS ausdrücklich nicht genannt werden, dennoch gewinnt das Wort über karg atmosphärischen Grooves viel an Gewicht. Ist der Einstieg vielleicht über den Klage-Dub „River Blues“ mit Jeb Loy Nichols (Ex-Fellow Travellers),der mit Reggae-Vibes angereicherten Soul-Ballade „Can I Get A Witness“ oder dank Mark Stewart, den sie für „Home Truths“ mit Nine Inch Nails ans Kreuz geschlagen haben, gelungen, erschließt sich auch der Rest eines Album, das bewusst Sound und Vision vor etwas stellt, was sie früher „Song“ nannten. www.sofasurfers.net
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