South San Gabriel – Welcome, Convalescence
Vielschichtige Suiten zwischen Americana, Slow-Pop, Post-Rock und Ambient.
Das Universitätsstädtchen Denton in Texas ist ein guter Ort, um spannende musikalische Ideen zu entwickeln – siehe Bands wie Pleasant Grove, die Baptist Generals, Sub Oslo oder auch Centro-Matic. Wenn letztere Combo auf Wanderschaft außerhalb des Indie-Rock-Terrains geht, nennt sie sich South San Gabriel und liefert mit Welcome, Convalescence nun ein echtes Faszinosum ab. Die acht Kompositionen aus der Feder von Songschreiber Will Johnson sind großteils so komplex konstruiert, dass der profane Begriff „Song“ zu kurz greift. Es sind eher Suiten, Klangcollagen, die zum klassischen Band-Instrumentarium und Johnsons brüchig-verletzlichem Gesang magisch schwebende Pedal-Steel-Brisen, dezente Klavier-, Orgel- oder Vibraphon-Tupfer, Geigen-Intermezzi, elektronisches Surren, Tuckern, Pochen und Grollen sowie allerlei Samples addieren. Die Stimmungslage wechselt zwischen entspannt und bedrohlich, düster und hoffnungsvoll, bizarr und heimelig. Ebenso viele Geheimnisse wie die Musik birgt Johnsons abgründige Poesie, die geistreich und vieldeutig zu näherer Beschäftigung anregt. Die sich zu hymnischen Refrains steigernden Nummern „St. Augustine“ und „Smelling Medicinal“ lassen die Herzen melodieverliebter Hörer spontan höher schlagen. Avantgardisten können sich hingegen am nur auf spröden Gesang und minimalistisches Rauschen reduzierten „Ariza/284“ satthören.
>>> www.south-san-gabriel.com
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