Stephan Remmler :: 1,2,3,4… It Sounds/Sony BMG
Stephan Remmler ist einer der buntesten Hunde, den die Popmusik in diesem Land je hervor gebracht hat. Mit „Da da da“, dem ausgesucht dämlichsten Stück des Debüts seiner Band Trio, das 1981 mit einem unwiderstehlichen Crash aus minimalem Pop und kompromißlosem Postpunk eine eigene Marke setzte, trug er früh zur Sicherung seiner Rente bei. Das Ding wurde zum internationalen Hit. Sobald Trio mehr Zeit im Studio verbringen durften, war es auch schon um ihren Charme geschehen. Schnell mutierten sie zur Späl-NDW-Bierzettcombo und lösten sich bald auf. aber auch Remmler solo sah es als seine Aufgabe an. Menschen jeden Alters lustig und nur noch ein bißchen eigenwillig zuzuschlagern. Zuletzt verdingte ersieh als Privatier, großer Unsichtbarer und Förderer der musikalischen Karriere seines Sohnes Cecil. Jetzt gibt es aber doch wieder eine Platte von ihm. die er wiederum mit Cecil produziert und weitgehend allein eingespielt hat – und die ist fast schon legendär mit all ihren Ungereimtheiten und in ihrer puren Überflüssigkeit. Mit Thomas D, Seeed, Deichkind-Phillep, Toni Kater, Heinz Strunk und noch ein paar verhalten einflußreichen Gästen mischt er ein paar der eigenen Klassiker auf („Broken Hearts For You And Me“, „Kummer“, „Vogel der Nacht“ etc. – alles kein Vergnügen!) und gibt sich auch sonst alle Mühe, bloß keinen roten Faden aufzunehmen. Für ein paar pittoresk absurde Reime (..Ich habe nen Magenkrampf, aus meinem Hals kommt Dampf“), eigenwillig gewählte Themen und augenzwinkernde Selbstzitate ist Remmler immer noch gut. Und auch sein Minimalismus geht selbst 25 Jahre nach „Da da da“ noch als Kunstgriff durch. Aber mehrmals anhören kann man sich 1.2,3,4… trotzdem höchstens unter „popwissenschaftlichen“ Gesichtspunkten.
www.stephanremmler.de
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