Steve Hillage – L

Steve Hillage, ehemals Gitarrist von Gong, ist hierzulande noch nicht sonderlich bekannt. Bisher ist er nur mit einem Solo-Album aufgetreten: „Fish Rising“. Er dürfte bald, sehr bald, zu jenen Gitarristen zählen, von denen man mit Ehrfurcht spricht. Seit er in Todd Rundgren (der die neue LP produzierte und auch seine eigene musikalische Gruppe „Utopia“ als Backing-Band auslieh) einen musikalischen Verbündeten hat, tritt die Brillanz seines Improvisationsvermögens erst richtig hervor. Trotzdem wurde daraus keine Platte mit Endlos-Soli oder Selbstverliebtheit. Die Titel geben schnellstens Aufschluß darüber, wo Hillage’s musikalisches Herz angesiedelt ist: nämlich in den guten alten Zeiten von Flower Power und Psychedelic Music. Es gelingt ihm, daß Kompositionen wie der alte Donovan-Song „Hurdy Gurdy Man“ und George Harrison’s „It’s All Too Much“ mit einem Male wieder zeitlos schön klingen, also keiner musikalischen Ära zugeordnet scheinen. Über all den Improvisationen schwebt eine fröhliche Gelöstheit, nicht zuletzt wohl dem Produktions-Genie Todd Rundgren zu verdanken. Fremdeinflüsse wie „Hurdy Gurdy“, ein mittelalterliches Instrument oder Dudelsacklänge integrieren sich spielend in das elektronische Märchenland.