Steve Stevens – Atomic Playboys
Sein ehemaliger Herr und Gebieter sollte sich besser sputen, will er nicht Gefahr laufen, von seinem Ex-Gitarrero links überholt zu werden. Denn der kleine Steve Stevens mit den frechen Fingern bietet mit seinen drei Atomic Playboys auf seinem Solo-Debüt nicht nur Heavy-Rock a la carte, sondern zugleich auch dem faulen Billy Idol die Stirn, der mit seiner längst fälligen Platte nicht rüberkommt. Das eingeblendete Intro steuert SDI-Freak Ronald Reagan bei, der in einer fiktiven Rede mit allem Nachdruck betont, daß die Gentlemen im Pentagon keine Horde atomgeiler Playboys seien. Sein Schwur in Stevens‘ Ohren – und schon düst die engagierte Viererbande mit schwerem Rock-Panier durch den gleichnamigen Titelsong. Überhaupt läßt der wendige Axe-Wizard in den elf Songs seinem Faible für die filigran virtuose Seite des modernen Rock freien Lauf, flicht mitunter funkige Sequenzen ouf dem Baß ein, covert den Sweet-Evergreen „Action“ mit geradezu behender bravour und scheut im Instrumental „Run Across Desert Sands“ keinen Trick, den Kollegen Meola, Lucia & Co auf der Akustik-Klampfe die Leviten zu lesen. Außerdem hat Stevens mit seinen Atomic Playboys eine kompetente Truppe hinter sich, allen voran Sänger Perry McCarty, die seinen heavy gestylten Mainstream-Rock jederzeit mit Feeling und Sentiment füttert.
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