Steve Winwood – Junction Seven
Zwiespältig. Auf der einen Seite freut man sich, einen der größten Sänger der Rockgeschichte mit neuem Material zu hören, denn stimmlich hält der inzwischen 49jährige auch auf JUNCTION SEVEN mühelos den hohen Standard früherer Werke. Auf der anderen Seite ist da diese ärgerliche Produktion, die zum großen Teil auf die Kappe von Narada Michael Waiden geht. Die weichgespülten Keyboardteppiche und nervtötenden, synthetisch klingenden Drumpatterns nehmen diesem begnadeten Soul- und R&B-Shouter fast alle Schärfe und belegen das Album mit leicht angeschimmelter 8oies-Patina. Einige der Songs, etwa die Single „Spy In The House Of Love“ oder das an glorreiche Traffic-Tage erinnernde „Lord Of The Street“ überzeugen, im eher durchschnittlichen 97er Angebot von Winwood bleiben sie jedoch die Ausnahme. Amüsant vielleicht noch sein Versuch, in „Got To Get Back To My Baby“ den beschwingten Latin Lover zu geben. Unterm Strich indes bleibt die Bilanz enttäuschend: supercleanes Radiofutter
für Leute, die sich gerne an die achtziger Jahre erinnern und seitdem mit Rockmusik auch nicht mehr beschäftigt haben. Dann schieben wir doch lieber gleich BACK IN THE HIGH LIFE von 1986 in den Player.
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