Sting
Treffer! Die „Soul Cages“ seines letzten Albums sind gesprengt. Mit den SUMMO-NER’S TALES (.Geschichten des Gerichtsbolen“) gelang Sting der befreiende Blick zurück nach vorn. Atmosphärisch erinnert nur Wenig an die selbstquälerischen Betrachtungen über Tod und Vergängnis des Vorgänger-Albums, hier hat der denkende Musiker Sting trotz literarischer Texte voll feinsinniger Anspielungen zu der Frische zurückgefunden, die einmal eine Band wie Fbiice kennzeichnete. Schon die Wahl des Drummers Vinnie Colloiuta stellte hier Weichen. Sein markanter, dennoch dezenter und variantenreicher Beat ist der prägende Pulsschlag dieses kurvenreichen Albums, dessen oft überraschende Songs von schunkeligen Country-Impressionen (.Love Is Stronger Than Justice“) über elaborierte Folk-Balladen j.Fields Of Gold“) bis hin zu edlen Stopf-Bläsern im Miles-David-Sound (.It’s Probably Me“) reichen. Tastenmann David Sancious befeuert mit schmelzender Hammondorgel ein bodenständiges Rhythm & Blues-Feeling, das Sting bestens bekommt. So wirken die wortgewandten und filigran instrumentierten TALES verwirrend sinnlich und streng konstruiert zugleich. Aber wer Widersprüche haßt, hat Sting sowieso nie geliebt.
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