The 13th Floor Elevators – The Psychedeuc Sounds Of… / Easter Everywhere / Bull Of The Woods / Going Up – The Very Best Of

Unter der Armada an US-Bands, die mit bewußtseinserweiternden Substanzen experimentierten, zählten The 13th Floor Elevators definitiv zu den einfallsreichsten. Rhythm’n’Blues, British Beat und LSD-Träume fusionierten Roky Erickson und seine nicht minder ausgeflippte Crew zu einem mehrdimensionalen Hörerlebnis. Doch wie viele Lichtgestalten der kurzlebigen Psychedelic-Rock-Ära, (Pink Floyds Syd Barrett, Moby Grapes Sktp Spenc, Seeds Sky Saxon), brannte auch Encksons Kreativpotential unter Einwirkung eines Flammenwerfers, reichte der ständig auf Hochdruck pumpende kreative Atem gerade mal für drei, wenn auch reichlich explosive Alben. Album Nummer eins, das 1966 veröffentlichte The Psychedelic Sounds Of (4) versetzte mit Garage-Beat-Klassikern wie „Rollercoaster“, „Fire Engine‘, „You’re Gonna Miss Me“ und „Reveberation das Epizentrum des Flower-Power-Movements für kurze Zeit von San Francisco nach Austin, Texas. Ein damals im SF Avalon Ballroom entstandener Livemitschnitt im Anhang unterstreicht das außergewöhnliche Talent des Quintetts ebenso wie zwei Archivausgrabungen von Ericksons früherer Band The Spades. Noch exaltierter geriet ein Jahr später das zweite Album Easter Everywhere (5): Mit somnambulen Hymnen wie „Slip Inside This House“ [im 90er Rave-Rausch von Primat Scream für den Meilenstein Screamadellica aufgearbeitet], „She Lives (In A Time Of Her Own)“. „Earthquake“, „Slide Machine“, „Levitation“ und dem Dylan-Cover „Baby Blue‘ blickte Erickson, der erstaunliche Mengen LSD konsumierte, noch tiefer in seine gequälte Seele. Abermals ergänzen Konzertaufzeichnungen, aber auch zwei unveröffentlichte Raritäten das originale Tracklisting. Nicht minder berauschend nimmt sich die dritte CD aus: Puristen monieren an Bull Of The Woods (4) Ericksons mangelnden Input – der Mastermind saß während der Aufnahmesessions teilweise im Knast und in der Psychiatrie. Tatsächlich sorgte Gitarrist Stacy Sutherland mit seinem nun wesentlich stärker zutage kommenden Songwritertalent für kreativen Ausgleich. Anbetungswürdig bleiben Encksons geisterhaft schwebende vocals auf dem Acid-Evergreen „May The Circle Remain Unbroken‘. Plus zehn Bonustracks: vier Session-Outtakes, der Original Radiospot sowie fünf Beispiele aus dem finalen vierten Elevators-Werk live – in Wahrheit im Studio aufgezeichnete Aufnahmen mit getürkter Konzertatmosphäre. Einen kompakten Querschnitt durchs Ceuvre liefert die hervorragend aufgemachte Compilation Going Up – The Very Best Of (5).

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