The 1975

Being Funny In A Foreign Language

Dirty Hit/Virgin/Universal (VÖ: 14.10.)

Großer Pop, der immer noch extrem vielfältig, aber endlich auch konzentriert ist.

Ein Blick zurück auf die Bewertungen der Alben von The 1975 in diesem Magazin: 2016 gab es für I LIKE IT WHEN YOU SLEEP FOR YOU ARE SO BEAUTIFUL YET SO UNWARE OF IT vom Autor dieser Zeilen zwei Sterne, zwei Jahre nach diesem Verriss erhielt A BRIEF INQUIRY INTO ONLINE RELATIONSHIPS immerhin drei Sterne, erneut zwei Jahre später bewertete der Rezensent NOTES ON A CONDITIONAL FORM mit vier Sternen.

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Dass es für BEING FUNNY IN A FOREIGN LANGUAGE nun, siehe unten, fünf Sterne gibt, folgt dem Gesetz der Serie und ist das Resultat einer erstaunlichen Entwicklung. Zu Beginn der Karriere wirkten The 1975 wie eine britische Band, die Digital Native Pop perfekt auf den Punkt brachte. Nicht, weil sie einen Sound dafür fand. Sondern weil sie die richtigen Themen behandelte. So organisierten sich The 1975 eine feste Fanbasis, die bislang alle Platten der Band in Großbritannien auf die Eins hievten.  Weil sich im Laufe der Jahre die Welt immer weiter auffächerte, gewannen die Alben von The 1975 an Vielfalt, bis schließlich NOTES ON A CONDITIONAL FORM zu einem abendfüllenden Doppelalbum geriet, das sich wie eine Kurvenfahrt durch die Alpen anfühlte: Also superinteressant, aber hört das auch mal auf?

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Nun ist der Wunsch, die Band und ihr Songwriter Matt Healy mögen sich doch bitte fokussieren, wahr geworden. Für BEING FUNNY IN A FOREIGN LANGUAGE haben The 1975 jeden Song ausformuliert, „Part Of The Band“ erinnert an Ben Folds in Bestform, „Oh Caroline“ ist ohrenschmeichelnder Pop, „Winterring“ wehmütiger Indie- Pop. Ganz am Ende spielt die Band noch die Neo-R’n’B Ballade „Human Too“ sowie den nostalgischen Americana-Abschluss „When We Are Together“ mit Fiedel und Träne im Knopfloch – interessanterweise beides Lieder, die an Bon Iver erinnern. Es ist also wieder gut was los bei The 1975. Mit dem Unterschied, dass dieses Mal nichts weg kann.

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