The Baptist Generals – No Silver/No Gold

„Goddamned , brüllt Chris Flemmons am Ende des ersten Songs, dann fällt eine Gitarre zu Boden, das Band quietscht immer noch. „Stop the tape!“ Die Anweisung kommt von Bassist Jeff Heiland. Maschine kaputt, Leben geht weiter. Bei den Baptist Generals hat man immer da sGefühl, einem Haufen Exorzisten beizuwohnen, wie sie die bösen Geister aus ihren Songs entfernen, während das eine oder andere Instrument auf der Strecke bleibt. Es kratzt und knirscht an jeder Ecke, einen Studio-Sound gibt es auf NO SILVER/NO GOLD nicht. Die Songs kommen unter dem Küchentisch hervorgekrabbelt, wo ein paar Kakerlaken um die Wette flitzen und der Staub der Jahre zu ansehnlichen Knäueln angewachsen ist. Ursprünglich sollte das Album eine Kollektion von Totenliedern werden, in denen Flemmons den Verlust seines Vaters verarbeiten wollte. Dann hat er noch ein paar neue Songs geschrieben, doch die Kanäle für Wut und Trauer waren einmal gelegt. Die Band aus Denton, Texas, kommt auch auf ihrem zweiten Album mit Vier und Achtspuraufnahmen aus, mehr verlangen Schrammelklampfe, Tambourin und Flemmons‘ Keifen und Jaulen irgendwo tief hinten im Raum gar nicht. Über fünfundvierzig Minuten kommt das einer intensiven tour de force gleich, auf der die Magensäfte Amok laufen. Mit anderen Worten: Das beste weiße Soul-Album der laufenden Saison. www.munichrecords.com