The Collins Kids – The Rockin’est
Ach, wie war es doch vordem mit Fifties-Rockern so bequem. Die Harmlosigkeit und Eingängigkeit ihrer Musik wurde zumeist nur von der Einfalt der Lyrics übertroffen. Zumal, wenn Verwandtschaft im Spiel war. So wie bei den Collins Kids, einem Geschwister-Duo aus Oklahoma. Klein-Lorrie Collins vergnügte sich zunächst solistisch als Hillbilly-Kid in diversen Country-Stadeln, bevor sie 1954, im Alter von zwölf, mit ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Larry die Collins Kids gründete. Die hübsche Provinz-Lolita und der frühreife Pubertant an ihrer Seite trugen Fransen-Look und gewaltige Gitarren, und nach erfolgreich bestandenen Talentwettbewerben und landesweiten TV-Auftritten nahm sie 1955 Columbia unter Vertrag. Die Songs der Kids hatten (ziemlich) alles, was frühen Rockabilly à la Elvis oder Carl Perkins ausmachte: Schmiß, Elan und den Spirit des Rock ’n‘ Roll. Doch der flotte, naive Rock’n’Hillbilly erfuhr nicht jenen PR-Beistand, der für mehr als nur Kult-Status erforderlich gewesen wäre. So löste Lorries Heirat 1959 den vorübergehenden und die Geburt ihres Kindes (1961) den endgültigen Split des Brother and Sister Acts aus. Das war schade. Hört man sich heutzutage die zwischen 1955 und 1959 entstandenen Studio-Aufnahmen der Collins Kids an, liegt ein spannendes Gedankenspiel nahe: was aus den Kids wohl im Dunstkreis der Sun-Studios geworden wäre…
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