The Connells – Weird Food & Devastation
North Carolina ist eine Grafschaft in Mittelengland. Wie? Unmöglich? Nicht für die Connells. Die Herrschaften aus dem amerikanischen Süden frönen auf WEIRD SONGS & DEVASTATION ausgiebig ihrer Liebe zum Britpop. Einer Liebe, die aber nicht so recht erwidert wird. Offenbar im Bestreben, das Image des One-Hit-Wonders (Kennt jemand ’74-’75‘ nicht?) abzustreifen, schießen sie weit übers Ziel hinaus. Mit ‚Maybe‘, ‚Start‘ und ‚Fifth Fret‘ legt die Band einen klassischen Fehlstart hin: Lärmige Gitarren täuschen Wutanfälle vor, während verschreckte Stimmen mit Wattebäuschchen werfen. Bevor die Jungs wegen Vorspiegelung falscher Tatsachen disqualifiziert werden können, kriegen sie aber irgendwie die Kurve. ‚Just Like That‘ verzichtet endlich auf unsinniges Saitengezerre und bietet stattdessen eine feine Melodie. ‚Back To Blue‘ ist gar eine wunderhübsche, zurückhaltende Ballade. Ebenfalls gelungen: ‚Adjective Song“, ‚Smoke‘, die ausnahmsweise mit der richtigen Dosis Druck aufwarten. Dazwischen wird man aber immer wieder von schlicht gestrickten Rock-Nümmerchen belästigt (‚Hang On‘, ‚Pretty Rough‘, ‚Let It Go‘). Den rotzigen Charme von Oasis, die versnobte Sensibilität von Blur, das Händchen für Melodien von den Bluetones: All das haben die Connells leider nicht. Dafür hat ein CD-Player zum Glück eine Programmiertaste.
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