The Cure :: The Top
Die Cure hätten nach ihrer letzten Studio-LP, dem morbiden Eisberg PORNOGRAPHY (1982), so weitermachen können in ihrer metallischen Finsternis, mit all der jammernden Trauer des Sängers und Gitarristen Robert Smith. Aber Smith wußte es (und wir wissen es), daß es nicht reicht, einfach weiterzumachen!
Auf Unglück und Trauer kann nur die Freude folgen – also machten die Cure lustige Pop-Singles („Let’s Go To Bed“, „The Love Cats“) und THE TOP. Ein neues Album, das in seiner Kompositions-Vielfalt den Charme der frühen Cure (zur Zeit von „Killing An Arab“) zurückbringt, ohne dabei aber die weinerliche PORNOGRAPHY-Phase unter den Teppich zu kehren. THE TOP, das sind frische Cure-Lieder zwischen Melancholie und freudigem Quietschen.
„Oh I could be a polar bear but it ’s impossible“ singt Smith in der schönen Ballade „Bird Mad Girl“, die durch eine spanische Folk-Gitarre bestimmt wird. „Wailing Wall“ ist eine schleifende Episode mit orientalischen Klängen. Hart und kakophonisch ist das rasende Katzengejammer von „Give Me It“: „Getyour fingers out of my fear fordert Smith in seiner persönlichen Jagd nach Farbe & Luft. „Dressing Up“ ist ein melodiöser Flöten-Gitarren-Walzer, bei dem der Gesang zwischen Schlaf und Tanz pendelt.
Die aktuelle Single „Caterpillar“, mit der charmanten Melodie zum Mitsummen und den Bongos, könnte direkt von den frühen T. Rex sein. „Piggy In The Mirror“ ist eine harte Nummer, bei der Smith in allen Lagen singt: „Look at the piggy. piggy in the mirror.“ Dominierende Drums und eine quietschende Texas-Orgel färben den Shuffle „Bananafishbones“.
Robert Smith hält die Cure auf THE TOP weiterhin mit seinen inneren/persönlichen Ambitionen auf Trapp (mit seinen Texten!). Und musikalisch dürfte THE TOP zu den Perlen des laufenden Jahres zählen.
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