The Dandy Warhols

Distortland

Dine Alone/Caroline/Universal

Die Band aus Portland kehrt mit ihrem Indie-Garagen-Psych-Amalgam wieder zum Ausgangspunkt zurück, der sie einst interessant gemacht hat.

Sie geben nicht so leicht auf. Sicher, ein paar Dinge mögen in den vergangenen 15 Jahren nicht ideal gelaufen sein. Man denke nur an die Abmischung von Duran Durans Nick Rhodes für WELCOME TO THE MONKEYS HOME aus dem Jahr 2003 und die Unzufriedenheit der Band darüber, die sich so lange hielt, dass sie 2009 zur Korrektur THE DANDY WARHOLS ARE SOUND mit dem Originalmix veröffentlichte. Aber nun ist auch wieder gut, und sie machen, vier Jahre nach dem folkigen, laid-back Sound von THIS MACHINE, mit ihrem eigenen Ding weiter.

In „Search Party“ bahnen sich die Dandy Warhols mit Ruhe und Gelassenheit einen Weg durch den Rockwust. Wesentlich zielbewusster gehen sie in „Pope Reve­rend Jim“ zur Sache, hier sorgt kontinuierlich das Zusammenspiel von einem im Hintergrund laufenden Space-Loop und Twang- und Schrammel­akkorden aus der Gitarre für Aufregung. Wir haben in den letzten Jahren ja viel von Garagenrock-Einflüssen und neuer Psychedelia in der Musikszene gehört, aber in dieser Kombination hat das noch keiner geliefert.

„Catcher In The Rye“ ist selbstverständlich nach dem berühmten Roman von J. D. Salinger benannt, und im Song erzählt Courtney Taylor-Taylor zu einer Popmelodie von den Träumereien des Lebens. „STYGGO“ fällt mit den Großbuchstaben zunächst über Gebühr auf, aber dann wird daraus ein mit entspanntem Beat versetzter Akustiksong, der sich schnell ins Ohr schleicht. Nein, The Dandy Warhols entfachen auf Distortland keinen Lärmorkan, sie vertrauen lieber ihrer Sieben-Uhr-morgens-Stimmung aus Songs, schwirrendem Klang und Grooves – und liefern damit den Beweis, dass man am Ende bei dem bleiben sollte, was man kann.