The Magic Numbers – Those The Brokes
Fusselhippietum is the new indie. Im Briten-Jahr 2005 waren The Magic Numbers alleine schon deshalb ein Ereignis, weil sie sowohl musikalisch als auch vom Erscheinungsbild her den krassen Gegenpol darstellten zu dem, wie man damals zu klingen und auszusehen hatte. Ich erinnere mich an die erste Deutschland-Tournee der Londoner und an die zwei Vollidioten, die eine Reihe vor mir standen und sich eine geschlagene Stunde lang über das Gewicht der Bandmitglieder lustig machen konnten. Wie witzig. Sixties-geflavourter Folk-Pop-Wohlklang mit traumhaften Harmonie-Gesängen ohne Bezug zu gängigen 80er-Referenzsystemen fand seine Nische im Indie-Club deiner Wahl. Auch bei humorverwirrten Vollidioten. Die Unterschiede vom Debüt the magic numbers zu Album Nummer zwei sind fein. Wir könnten erzählen vom dezenten Feedback, das „You Never Had It“ umspinnt. Oder von „Boy“, einem komplexen Songepos, das von einem neunköpfigen Streichorchester begleitet wird. Aber THOSE the brokes erzählt seine eigene Geschichte, eine ganz andere Geschichte: In ihrem Live-Programm spielen The Magic Numbers manchmal Beyonces „Crazy In Love“. Die vordergründig haha-lustige Coverversion ergibt plötzlich Sinn, weil THOSE the brokes die Funkyness der Magic Numbers herausstellt. Ja, die Musik der Magic Numbers verfügt -jenseits der Neo-60er-Folk-Arrangements – über eine R’n’B-typische Funkyness. Man höre „Undecided“ und stelle sich vor, wie dieser Song wohl in der Version von Beyonce klingen würde. Aber die hat ja auch keinen Humor.
VÖ: 24.11.
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