Wer’s immer noch nicht mitgekriegt hat: Die Proclaimers verdanken ihren Plattendeal den kürzlich verschiedenen Housemartins, die ein Demo-Band der Reid-Brothers Craig und Charlie zu Ohren bekamen und darob so begeistert waren, daß sie das Duo gleich als Tour-Support anheuerten. Was mag die Jungs aus Hüll derart euphorisiert haben? Vielleicht dieser so verdammt breite schottische Akzent, den man zunächst als Kuriosum bucht, der aber spätestens nach drei Nummern nur noch nervt, und den die Beiden auch noch leidlich selbstironisch aufs Korn nehmen: „Throw The ,R‘ Away“. Vielleicht auch die Möglichkeit, zwei optisch nicht gerade üppig gedachte Burschen als Anti-Stars aufbauen zu können, als alternative Everly Brothers sozusagen. Vielleicht auch die Texte: Ein bißchen Liebe, ein bißchen betroffene Sozial-Anteilnahme, ein bißchen Stolz auf die schottischen Wurzeln. Das alles soll möglicherweise „witzig“ ein, aber zumindest an mir ist die Pointe irgendwie vorbeigerauscht. Auch nicht gerade witzig: Die Platte ist letztes Jahr schon einmal veröffentlicht worden.