The Sherlocks

Live For The Moment

Infectious/PIAS Coop/Rough Trade

Britrock-Bankrotterklärung.

Komm mir jetzt nicht mit Band­namen, aber The Sherlocks, echt jetzt, was würden wir über eine deutsche Band sagen, die sich Emil & die Detektive oder Die drei Fragezeichen nennt? „Aber es gab doch die supertollen Fünf Freunde“, wendet das Langzeitgedächtnis ein. Stimmt. Also, komm mir jetzt nicht mit Bandnamen! Viel schlimmer ist die erschreckende Innovationsträgheit dieser englischen Gitarrenmusik. Noch immer klingen drei Viertel der Rockbands von der Insel nach den Arctic Monkeys, nur die Lässigkeit der Vorreiter, die fehlt ihnen komplett.

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The Sherlocks stammen aus dem Dörfchen Bolton upon Dearne, gelegen in der Region Yorkshire And The Humber, was schon zeigt, dass hier nachts eher Fuchs und Gans tanzen als die Jugend. Das Quartett konnte schon sehr früh sehr gut spielen, die erste Single erschien im Jahr 2014, sie hieß „Live For The Moment“. Dass drei Jahre später das erste Album den gleichen Namen trägt, zeigt das Dilemma: keine Entwicklung, keine neue Ideen, keine Experimente. Gitarrenrock mit vielen Ahs und Ohs im Refrain, manchmal gibt’s die Hi-Hat im Offbeat, was die Leute zum Tanzen anspornen soll. Könnte klappen. In Bolton upon Dearne.

Klingt wie: Arctic Monkeys: Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not (2006) / The Rifles: Big Life (2016) / Circa Waves: Different Creatures (2017)