The Undertones – Dig Yourself Deep
„Teenage Kicks“ – dieser eine Song und nicht mehr sind die Undertones. Die Band aus dem nordirischen Derry (der womöglich einzigen Stadt der Welt mit einem grübelnden Skelett im Wappen) waren immer bestenfalls zweite Liga in der damaligen Gegenwart und in der heutigen Rückschau auf die Punk-Ära. Nach vier kontinuierlich an Qualität einbüßenden Alben kehrte Sänger Feargal Sharkey seinen Kollegen den Rücken, um für ein bis zwei Hits ein grauenhafter Synthie-Schlagersänger zu sein. Der Rest der Gruppe verabschiedete sich in die Anonymität, nur um 16 Jahre später wieder zusammenzufinden. Es folgte ein Album mit dem neuem Sänger Paul McLoone, und nun schwant uns Dig Yourself Deep – eine Platte, deren Songs unbeirrbar weder die Dreiminutengrenze noch die Dreisternewertung überschreiten und vor allem gegen Ende hin in textliche Plattitüden und musikalische Ideenloslösungen ausarten. Aus den ersten, eigentlich noch akzeptabel bis okayen Songs des Albums eine EP zu schreinern, hätte zumindest eines erreicht: die Seelenverwandtschaft von Überfan John Peel nicht zu verscheuchen; doch das tumb vor sich hin boogiewoogende „Easy Way Out“ und das klebrig-süße „Move Right In“, das einem jeglichen Bedarf an Puderzuckerkrapfen auf Jahre vergrätzt, dürften auch dem letzten Irokesen klarmachen: Nach „Teenage Kicks“ war der Vorhang gefallen. Keine weiteren Zugaben bitte.
www.theundertones.com
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