Thomas Fehlmann – Visions Of Blah
Thomas Fehlmann als Mitbegründer des deutschen Techno zu bezeichnen, ist nicht vermessen. Nachdem er Anfang der Achtziger von Hamburg aus mit Palais Schaumburg die Neue Deutsche Welle mit Dada und Funk impfte, ging er nach Berlin, um in einer Pendelbewegung zwischen der (noch) Mauerstadt und London Tanzmusik auf elektronischer Basis zu produzieren. Mit The Orb feierte er an der Seite von Alex Patterson Erfolge. Der Elektronik ist er bis heute treu geblieben und streckt nun seine Fühler gen Köln aus. Nach zwei tollen Maxis für das Domstadt-Label Kompakt folgt jetzt ein beeindruckendes Album. Thomas Fehlmann schafft es hier, eine Art Zitat-Techno mit seinen eigenen Vorstellungen zu kreuzen. Er greift Elemente des Kompakt-Sounds auf und lässt so an Produktionen der Voigt-Brüder Wolfgang und Reinhard denken. Allerdings dient ihm diese Anlehnung nur als Leitfaden, denn er dreht nebelverhangene Sounds oder ambiente Flächen durch den Fehlmann-Wolf. Das bewahrt ihn davor, in Formalismus und reines Wiederkäuen zu verfallen. Fehlmann kombiniert vielmehr zwei Auffassungen von Um weitesten Sinne) minimalem Techno. Das Ergebnis ist etwas Neues, das gleichzeitig auf Wiedererkennungseffekte setzen kann. Und so ist VISIONS OF BLAH die eigenwilligste Köln-Elektronik, die je aus Berlin kam.
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