Tim Buckley :: Honeyman

Jedes seiner zehn Alben wurde hochgelobt, Tim Buckley als Genie gefeiert. Keiner bekam Folk, Blues und Jazz besser unter einen Hut als der 1975 an einer Drogenüberdosis verstorbene Sänger und Songwriter. Nach DREAM LETTER und LIVE AT THE TROUBADOUR ist HONEYMAN bereits der dritte posthum veröffentlichte Konzertmitschnitt. Die neun überlangen Stücke, 1973 in New York mit seiner vierköpfigen Band live für eine Radiosendung eingespielt, sind nicht nur tontechnisch erstklassig, sondern strotzen auch vor Intensität und Spielfeude. ‚Get On Top‘ brilliert mit ad absurdum geführtem Scatgesang, seine Version des Jaynettes-Songs ‚Sally Go Round The Roses‘ ist rollend funky und wühlt dennoch tief im Bluessumpf. In atonale Jazzrockbereiche stößt ‚Stone In Love‘ vor, während beim knapp neunminütigen Titelsong schwermütig gerockt wird. Wen das vielgepriesene 94er-Debüt seines Sohnes Jeff Buckley überzeugt hat, sollte mit HONEYMAN Ahnenforschung betreiben.