Tim Easton – Special 20

Wieder einmal ist der Country-Rock neu geboren worden. Jene Musik also, die man „schnörkellos“ nennt. Selbstbewußt raspelt Tim, der Straßenköter, auf der Gibson ungewaschene Riffs und singt markig (oder deprimiert) von pretty girls, trouble, torture und seiner Mundharmonika, der „Hohner Special 20“. Ordinäre Drums lärmen, von Ferne klagt eine Steel-Guitar, dann und wann seufzen (obligatorische) Mandolinen, und zum guten Ende feiert die 6oer-Kultgitarre Danelectrotwangende Urständ‘. Alles da, vom Fußstampfer („Just Like Home“) bis zum betulichen Dreivierteltakt („Everywhere Is Somewhere“). Eben noch in Paris mit dem namenlosen Beck Hanson für Pastisse, Baguette und Bett spielend, sollte Easton nächstens die musizierenden Stetson-Träger überrollen. Er hat das Herz für die verläßlichste Musik dieser Welt, denn eher wird Texas eine Enklave der Veganer, bevor der Country-Rock untergeht. Nicht zuletzt dank Leuten wie Tim Easton.